Wie überall liegt so viel vom Werden und Wirken der Konzerte in den Begegnungen vor Ort – und die waren auch in Südfrankreich so wunderbar und vielfältig! Die Orgel in Céret ist ein sehr gut erhaltenes Instrument von Baptiste Puget aus dem Jahr 1880 – auf drei Manualen verteilen sich 37 Register, dabei sehr viele Grundstimmen in ausgezeichnet mischbaren Einzelregistern. Auch die zehn Zungen geben Charakter in Klang und Volumen – so ist die große Kirche mit dem Instrument auch wirklich zu füllen.
„Orgel rockt“ lässt sich nicht 1:1 ins Französische übertragen. So war das Konzert in Céret überschrieben mit “L’orgue autrement” („Orgel anders“ )– die 120 Konzertbesucher*innen waren begeistert.
Herausragend waren für mich besonders die beiden Titel, die Daniel Brun, „Directeur Artistique“ des veranstaltenden Vereins „Musicultura Vallespir“, auf dem Cello gespielt hat – mit der Orgel als orchestrale Begleiterin. „Gabriel’s Oboe“ (Ennio Morricone) und „Schindler’s List Theme“ (John Williams) intonierte der gebürtige Schweizer mit einer solch klanglichen Intensität, dass es das Publikum verzaubern musste.
Die Begegnungen vor Ort also, und ja, auch die französische Küche, werden diese Reise noch lange in mir nachklingen lassen.